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Aus dem Projekt / 11. Juni 2025
Das Role Model- Projekt unterwegs, 22. European Congress of Work and Organizational Psychology (EAWOP)
Das Role Model- Projekt unterwegs, 22. European Congress of Work and Organizational Psychology (EAWOP)

„Vorbildlich in Führung gehen!“ beim Kongress EAWOP2025 in Prag

Im Mai durften wir erste Ergebnisse aus „Vorbildlich in Führung gehen!“ bei dem jährlichen Kongress EAWOP2025 der European Association of Work and Organizational Psychology in Prag präsentieren. In der anschließenden Diskussionsrunde kam eine Frage auf, die uns häufiger gestellt wird und die wir deshalb aufgreifen möchten:

Warum nimmt unser Projekt gezielt Führungskräfte als Role Models in den Fokus? Sind nicht andere Beschäftigte mit Behinderungen ebenso relevant?

Das ist eine gute Frage! Schließlich zeigt die Forschung, dass wir Vorbilder sowohl in unserem direkten Umfeld als auch darüber hinaus suchen und finden.[1] Hilfreiche Vorbilder sind dabei selten unerreichbare "Superheld*innen", sondern eher Personen, von denen wir für unseren konkreten Alltag, unsere persönlichen Ziele und die Bewältigung von Herausforderungen lernen können. Vielfältige Vorbilder – auch in Bezug auf verschiedene Position im Unternehmen – könnten dafür ein breiteres Identifikationspotential bieten.

Trotzdem haben wir uns entschieden, den Fokus auf Führungskräfte mit Behinderungen zu legen. Warum?

Führungskräfte nehmen durch ihre Führungsrolle eine Kernposition in Unternehmen ein, die ihnen Sichtbarkeit, Legitimität und Einfluss verleiht. Diese Position kann es ihnen erleichtern als Person mit Behinderung sichtbar zu werden und voranzugehen.

Führungskräfte bieten nicht nur berufliche Orientierung, sondern sie geben auch den Ton für soziales und ethisches Verhalten innerhalb des Unternehmens an. Auf diese Weise prägen sie die Unternehmenskultur.[2]

Wenn Führungskräfte den Mut haben, als Menschen mit Behinderung sichtbar zu werden, können sie ein inklusiveres Mindset fördern und möglicherweise dazu beitragen, ein stärkeres Zugehörigkeitsgefühl am Arbeitsplatz zu schaffen.

[1] Gibson, D. E. (2004). Role models in career development: New directions for theory and research. Journal of Vocational Behavior, 65(1), 134–156. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0001879103000514?via%3Dihub

[2] Weaver, G. R., Treviño, L. K., & Agle, B. (2005). “Somebody I Look Up To:”. Organizational Dynamics, 34(4), 313–330.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0090261605000380?via%3Dihub

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